Im Rahmen der Elisabeth und Oscar Beugger-Preisverleihung hat die Gartenrotschwanz-Gruppe von La Chaux-de-Fonds heute einen Check im Wert von 50’000 Franken erhalten. Mit diesem Geld wird das bemerkenswerte Naturschutzprojekt unterstützt, das dem Gartenrotschwanz mehr Lebensräume verschaffen will.
Dazu werden verschiedene Fördermassnahmen im Netz aus Grünflächen ergriffen, das die Stadt La Chaux-de-Fonds aufbaut. Der Gartenrotschwanz zählt zu den bedrohten Brutvogelarten der Schweiz. La Chaux-de-Fonds bietet ihm nun eine zweite Chance.
Die Jury hat den mit 50’000 Franken dotierten Elisabeth und Oscar Beugger-Preis ohne Zögern an das Projekt «Grünflächennetz in der Stadt La Chaux-de-Fonds – unter den Fittichen des Gartenrotschwanzes» verliehen. Dieses Projekt ist ein Vorzeigebeispiel für die Förderung der Biodiversität in Stadtquartieren, die noch über Grünflächen verfügen. Der Gartenrotschwanz wird davon profitieren. Früher war er in der Schweiz in den ländlichen Gebieten zu Hause, doch heute findet er im Siedlungsraum die besseren Überlebenschancen. Er zählt zu den 50 Brutvogelarten, für die gezielte Erhaltungsmassnahmen prioritär und unerlässlich für ihr Überleben sind.
Grünes Netz in der Stadt La Chaux-de-Fonds
Die Ausscheidung geeigneter Stadtgebiete erfolgte auf Grundlage wissenschaftlicher Studien, in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne und mit finanzieller Unterstützung zahlreicher Partner. Die Wahl fiel auf Quartiere, die sich für den Gartenrotschwanz besonders eignen oder entsprechendes Aufwertungspotenzial besitzen. 2016 beginnt eine neue Projektphase in enger Zusammenarbeit mit der Stadt La Chaux-de-Fonds, ihrem Naturhistorischen Museum und ihren Dienststellen für Stadtplanung und Umwelt sowie derjenigen für Grünflächen.
Als Art mit Symbolcharakter ist der Gartenrotschwanz gut geeignet, die Bevölkerung für die Naturvielfalt im Siedlungsraum zu sensibilisieren. In den Quartieren mit Aufwertungspotenzial sind Eigentümer und Mieter aufgerufen, die Grünflächen so zu gestalten, dass sie für den Gartenrotschwanz günstig sind. Durch die Verbindung und Vergrösserung dieser Zonen entsteht im Stadtraum von La Chaux-de-Fonds ein «grünes Netz», das auch von der Stadtplanung berücksichtigt wird.
Pro Natura und die Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung zeichnen alle zwei Jahre ein besonderes Naturschutzprojekt mit dem Beugger-Preis aus. Thema der diesjährigen Ausschreibung war die Förderung der Naturvielfalt im Siedlungsraum.
Das Grünflächennetz von La Chaux-de-Fonds
Die Erhaltung der Biodiversität im Siedlungsraum und die Funktionen der städtischen Natur sind wichtige Elemente einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Grünflächen wirken Lärm, Stress und Umweltverschmutzung entgegen. Deshalb verbessert sich das Lebensumfeld der Stadtbevölkerung, wenn genügend Grünräume von guter Qualität vorhanden sind. Die Förderung der städtischen Biodiversität umfasst die Pflege und Schaffung natürlicher Lebensräume sowie die Erhaltung der Arten.
Das Projekt zur Sanierung und Vernetzung der Lebensräume des Gartenrotschwanzes verbindet sich mit dem Bestreben von La Chaux-de-Fonds, die Biodiversität und das Grünflächennetz der Stadt zu fördern.
Beugger-Preis und Beugger-Stiftung
Der Elisabeth und Oscar Beugger-Preis wird von Pro Natura im Auftrag und im Namen der Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung verliehen. Alle zwei Jahre wird der Beugger-Preis an beispielhafte Naturschutzprojekte in der Schweiz vergeben. Ausgezeichnet werden Projekte aus den Sparten «Artenschutz und Artenförderung», «Schutzgebiete» sowie «Landschaftsschutz». Der Preis, mit 50'000 Franken dotiert, ist einer der bedeutendsten Naturschutzpreise der Schweiz.
Die Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung mit Sitz in Basel wurde im Jahr 2004 von Frau Elisabeth Beugger gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an Oscar Beugger, ihren im Februar 2004 verstorbenen Ehemann, und an dessen Vater, Emanuel Beugger. Die ausschliesslich gemeinnützige Stiftung bezweckt die Förderung von Projekten und Institutionen auf dem Gebiet des Natur- und Tierschutzes in der Schweiz.
Bisherige Preisträger waren die Fondazione Bolle di Magadino für das Aufwertungsprojekt des Ticino-Deltas (2008), der Kanton Uri für sein Wildheu-Förderprogramm «Wildheu Uri» (2010), die Gemeinde Mörel-Filet (VS) für ihre ökologische Alpaufwertung (2012) und das «Vernetzungsprojekt Höfe» im Kanton Schwyz für die Schaffung neuer Feuchtgebiete (2014).
Bildnachweis Teaserbild: © Lucie Huot
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