Back to top

Gartenbaden im Winter

Bild garten.ch: Herbst

Der durch den Covid verursachte Lockdown geht teilweise weiter. Auch über die Festtage ist eine Minimierung der Kontakte empfohlen und der Aufenthalt im Freien bekommt eine neue Bedeutung. Waldweihnachten anstelle Weihnachtsfeier in der guten Stube und Aufenthalte im Freien mit Personen, die man treffen will, werden empfohlen.

Das Einatmen der Natur, der Pflanzen, Insekten- und Tierwelt fällt einem bei sommerlichen Temperaturen relativ leicht. Vom stressigen Alltag herunter fahren, die Ruhe suchen, auf das Summen von Insekten achten oder unbeschwert Schmetterlingen beim Queren von Blumenbeeten zuzuschauen verlangt keine besonderen Anstrengungen beim Gartenbaden. Auch wenn man länger verweilt, bekommt man keine Frostbeulen.

Bild garten.ch: Sitzgelegenheiten gibt es oft genug im Garten. Mit einer wasserfesten Outdoorhose kann man auch nasse Oberflächen nutzen.

Etwas ungewohnt ist es, dass man sich im Winter auch bei kalter und nasser Witterung im Freien an ruhigen Plätzen im Garten oder der Natur aufhalten kann. Der Blick fällt dann nicht auf das Leben in voller Blüte, auf pfeifende Gartenvögel oder summende Bienen. Es ist mehr die sterbende Natur, das heruntergefallene Laub, dunkle Ecken, die die Betrachterin oder den Betrachter in den Bann zieht. In Kombination mit den tiefen Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit, kein angenehmer Ort. Zumindest der Kälte und Nässe kann man mit einer guten Kleidung trotzen. So ist es gleichwohl möglich mit nahestehenden Personen im Garten ein Gespräch zu führen oder auf die Stille des Winters zu hören.

Bild garten.ch: Anstelle der im Herbst und Winter vorherrschenden Braun- und Grautönen fällt die Stechpalme mit dem frischen Grün und den roten Beeren auf.

Sitzecken, die im Sommer attraktiv sind, sind es in der Regel auch im Winter. Mit einer wasserdichten Outdoorhose kann man gut auf Mauern, Holzbänke oder Böschungskronen sitzen. Es lohnt sich, wenn man sich etwas Zeit nimmt. Besonders das Lichtspiel der tiefstehenden Sonne ist für diese Jahreszeit einzigartig. Selten zeigen sich die Kontraste von hell erleuchtet bis dunkel und schwarz so ausgeprägt. Plötzlich fallen Sonnenstrahlen an Orte im Garten, die sonst nie besonnt sind. Umsichtige Gärtnerinnen und Gärtner werden zudem im Garten ein paar Gehölze angepflanzt haben, die auch im Winter blühen. Mit den ersten Sonnenstrahlen im November öffnet der Winterjasmin seine Blüten (Jasminum nudiflorum).

Bild garten.ch: Der Winterjasmin weckt mit seinen intensiven Blütenfarben, die jedem Frost und jeder Kälte trotzen schon fast etwas an den Sommer.

Das lenkt vielleicht etwas ab von der Kälte und der eher grauen Grundstimmung. Eine weiteres sehr beliebtes Gehölz ist der duftende Schneeball Viburnum farreri. Eine sehr beliebte Staude unter den Winterblühern sind die Christrosen (Lenzrosen). Ihre Blüte trotzt Wind, Wetter und Schnee. Neben dem Offensichtlichen gibt es aber auch viel Versteckte Zeichen der Hoffnung zu entdecken. Prall gefüllte Blütenknospen von Camelien, Weiden und anderen Gehölzen weisen bereits auf den nächsten Frühling hin. Das gleiche gilt für Blumenzwiebeln, die nach wärmeren Phasen, bereits an die Oberfläche drängen. Ein Gartenbad im Winter muss also nicht nur durch die Kälte und sterbende Natur geprägt sein. Es zeigt sich, dass viel mehr Leben drinn ist, als auf den ersten Blick wahrgenommen.

Bild garten.ch: Der Schneeball fällt nicht nur optisch auf mit seinen Blüten. Bei etwas Sonne verströmt er zudem einen wunderbaren Duft.

Eigene Bewertung: Keine Average: 5 (1 vote)