
An warmen Sommertagen gibt es für viele Menschen nichts schöneres, als in kühles Wasser einzutauchen und in Ruhe ein paar Runden zu schwimmen. Leider verliert man derzeit in zahlreichen Freibädern schnell die Freude.
Sie sind zum Teil infolge jahrelangen Sanierungsstaus marode oder wurden wegen hoher Energiekosten und Fachkräftemangel sogar bereits ganz geschlossen. Die Verbleibenden sind dann bei schönem Wetter häufig völlig überfüllt. Kein Wunder, dass immer weniger Kinder und Jugendliche heute richtig schwimmen können.
Für viele Familien ist deshalb ein eigenes Badeparadies direkt neben dem Haus ein grosser Traum. Bei einem entsprechenden Grundstück lässt sich dieser mit Hilfe eines regionalen Garten- und Landschaftsbaubetriebes verwirklichen. Bevor die Minibagger anrücken, gibt es allerdings noch einige Fragen zu klären. Neben Lage, Grösse, Tiefe und Form ist es vor allem wichtig zu wissen, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. Je nach Bundesland ist das unterschiedlich geregelt. Die Expert*innen vor Ort kennen sich aus und können auch darüber informieren, welche Wasserhaushaltsgesetze, Landeswassergesetze und Nachbarrechtsgesetze darüber hinaus zu berücksichtigen sind. Eine wichtige Grundsatzentscheidung, die vor Beginn der Planung und der Arbeiten ansteht, ist auch: Welche Art von Wasserbecken soll es denn werden? Ein klassischer Pool, ein Natur-Pool oder vielleicht doch ein Schwimmteich? Wer sich noch nicht näher mit dem Thema beschäftigt hat, kennt vielleicht gar nicht die genauen Unterschiede. Auch hier können die Landschaftsgärtner*innen beraten und aufzeigen, was am besten zum jeweiligen Garten sowie den eigenen Budgetvorstellungen und Wünschen in puncto Badespass und Pflegeaufwand passt.
Der klassische Pool - kristallklar dank Chemie und Technik
Aufstell-Pools sind die einfachste und schnellste Variante, sich ein Wasserbecken ins eigene grüne Reich zu holen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Grössen, Formen und Ausführungen. Sie haben entweder Kunststoff-, Massivholz- oder Stahlwände - die benötigte Technik ist beim Kauf eines Komplettsets bereits enthalten. „Wenn man nur zwei bis drei Sommer lang mit den Kindern etwas planschen und die Fläche später wieder anders nutzen möchte, ist das sicher eine gute Möglichkeit", so Uschi App vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). "Allerdings ist zu bedenken, dass die wuchtigen Becken optisch den ganzen Garten dominieren und vor dem Winter immer abgebaut werden sollten. Gartenbesitzer*innen, die langfristig planen, würde ich andere Varianten empfehlen." Eine davon ist der klassische Pool, der ganz oder zum Teil in den Boden eingelassen ist, individuell an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden kann und sich so harmonisch in das Gartenbild einfügt. Für die Erdarbeiten, das Giessen der Betonbodenplatte und Errichten der Seitenwände muss man einige Wochen Arbeitszeit einplanen. Damit man dauerhaft Freude an seinem Pool hat, sollte man Bau und Installation aber immer einem Fachbetrieb anvertrauen. Ob Aufstell- oder klassischer Pool - damit das Wasser stets sauber und klar bleibt, kommt sowohl moderne Technik als auch Chemie zum Einsatz. Schmutzpartikel und Ablagerungen werden in einer Filteranlage herausgezogen. Skimmer sorgen dafür, dass das gesamte Beckenwasser optimal dorthin gelangt. Zusätzlich zur mechanischen Reinigung wird das Wasser mit Desinfektionsmitteln behandelt, meist mit Chlor, um Bakterien, Viren und Algen abzutöten.
Der Schwimmteich - Baden in einem lebendigen Biotop
Ein Schwimmteich ist eine naturnahe Alternative zum Pool. „Die Aufbereitung des Wassers erfolgt hier nicht mit Hilfe chemischer Zusätze und Technik, sondern biologisch", erläutert Uschi App. „In der Regel sind es grosse Folienteiche von mindestens 30 bis 50 Quadratmetern, die in eine Schwimm- und eine Regenerationszone voller heimischer Wasserpflanzen eingeteilt werden. Damit die Wasserqualität langfristig stimmt, müssen die beiden klar voneinander abgegrenzten Bereiche etwa gleich gross sein." Die Pflanzen und Mikroorganismen in der Regenerationszone übernehmen die Wasserreinigung, zersetzen Schwebeteilchen und binden Nährstoffe, was das Algenwachstum im Teich reduziert und ihn klar hält. Die Badezone sollte idealerweise um die zwei Meter tief sein, damit sich das Gewässer im Sommer nicht so stark aufheizt und um beim Schwimmen das Aufwirbeln von Schlamm zu vermeiden. Schwimmteiche können in Form, Grösse, Ausstattung und Ufergestaltung sehr individuell geplant werden und lassen sich in jede Gartensituation einfügen. Von natürlich anmutenden Teichen bis hin zu eher formaleren Anlagen ist vieles möglich. Wichtige Pflegemassnahmen, die bei allen Varianten anfallen: Die Wasseroberfläche sollte sauber gehalten und regelmässig von herabfallendem Laub befreit werden, die Wasserpflanzen werden im Herbst zurückgeschnitten, und bei Bedarf wird der Schlamm vom Boden der Schwimmzone abgesaugt. Natürlich wird das Wasser in einem Schwimmteich nie so klar sein wie in einem Pool. Aber da es nicht gechlort wurde, ist es besonders hautfreundlich und bietet zudem auch der heimischen Fauna einen Lebensraum. Es kann also durchaus sein, dass man hier beim Ziehen seiner Bahnen einmal von einem Frosch überholt wird - fast wie in einem natürlichen Badesee.
Der Natur-Pool - Technik ja, Chemie nein
Genau wie Schwimmteiche ermöglichen Natur-Pools - oft auch Bio-Pools genannt - Badevergnügen ganz ohne Einsatz von Desinfektionsmitteln. Auch sie verfügen oft über eine Regenerationszone mit Pflanzen. Diese ist aber deutlich kleiner als bei Schwimmteichen und manchmal wird sogar komplett darauf verzichtet. „Da sie so deutlich weniger Grundfläche benötigen, sind Natur-Pools auch für kleinere Gärten interessant", erklärt Uschi App. „Die Wasseraufbereitung übernehmen hier in erster Linie leistungsstarke Sand- und Phosphatfilter, durch die das Nass mehrmals täglich strömt. Umwälzpumpen beschleunigen zudem den Wasseraustausch zwischen Regenerationszone und Schwimmbereich und der Einsatz von Skimmern entfernt mechanisch Verunreinigungen an der Wasseroberfläche." In ihrer Formgebung erinnern Natur-Pools oft an die klassischen Varianten. Technik und Pumpen lässt man dabei zumeist elegant unter Stegen oder einer Holzterrasse verschwinden. Dort sind sie nicht zu sehen, man hat bei anstehenden Wartungsarbeiten dennoch jederzeit ganz einfach Zugriff. Insgesamt ist der Pflegeaufwand bei einem Natur-Pool überschaubar. Eine intensive Reinigung im Frühjahr und Herbst ist empfehlenswert, und vor dem Winter sollte der Wasserstand abgesenkt und die Technik frostsicher gemacht werden. Weitere Informationen und Tipps zur Gartengestaltung sowie die Kontaktdaten zu Profis für Garten und Landschaft in Ihrer Nähe finden Sie unter www.mein-traumgarten.de.
Quelle: BGL
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