Natur als wissenschaftliches Kunstmotiv

Die Künstlerinnen und Künstler stehen nicht im Auftrag der Wissenschaft, wenn sie Natur beobachten, sondern sie erforschen und analysieren ihre Objekte so genau wie Forschende. Zu sehen sind in der Ausstellung beispielsweise die Bilder von Lucca Gall, der im Lago Maggiore jeweils im Winter festgefrorene Methangas-Blasen fotografiert, die sich zu lebhaften Skulpturen verformt haben.

Ein anderer Fotograf, Antun Maracic, fotografiert regelmässig die Insel Lokrum, die er von seinem Büro aus in Dubrovnik täglich sieht. Unterschiedliche Stimmungen, geprägt von Wetter- und Jahreszeiteneinfluss zeigen die Bilder, die jeweils mit gleichem Blickwinkel aufgenommen wurden.
Die Aufnahme oben zeigt ein Werk von Jochen Lempert, der Tiere direkt auf dem Fotopapier ablichtet und dadurch geheimnisvolle Fotogramme schafft.

Die wissenschaftlichen Zeichnungen in der Ausstellung stammen aus der eigenen Sammlung. Sie stellen eine Art Forschung mit zeichnerischen Mitteln dar, beschreibt Paul Tanner, Leiter der graphischen Sammlung die Kunst des wissenschaftlichen Zeichnens, die derzeit im Wandel ist und vermehrt an Computern ausgeführt wird. Dass aber immer noch eine Nachfrage nach wissenschaftlich geprägten Künstlern besteht, zeigt der Studiengang "Ilustrated Non-Fiction", der an der Hochschule Luzern geführt wird. Vier Diplomarbeiten von Studierenden sind in der Ausstellung "Der Natur" zu sehen.

Die Ausstellung "Der Natur" ist bis am 15. Oktober 2010 zu sehen. Jeweils Mo-Fr 10 - 17 Uhr, Mi bis 19 Uhr, Sa und So geschlossen. Eintritt frei. Im Hauptgebäude der ETH Zürich, Raum E 52, Rämistrasse 101.

(Quelle:  ETH Life)