Mehr als eine Million EU-Bürgerinnen und Bürger haben die erste Initiative für ein Moratorium gegen die Einführung genmanipulierter Nutzpflanzen unterschrieben. Das Mittel der Bürgerinitiative wurde mit dem Lissabon-Vertrag neu eingeführt.
Bild: Blüte einer konventionellen, männlichen Maispflanze/Henry Mühlpfordt, WikiCommons
In den letzten Jahren hat die Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Lebensmitteln bei den Bürgerinnen und Bürgern der EU zugenommen. Nur noch 25% der Befragten sprachen sich 2010 in einer Umfrage dafür aus; die grosse Mehrheit ist gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel. Dies manifestiert auch die erste Bürgerinitiative, die von der EU-Kommision fordert, auf die Einführung gentechnisch veränderter Nutzpflanzen in Europa zu verzichten und eine ethisch und wissenschaftlich unabhängige Forschungskommision zu schaffen, welche mögliche Folgen von Freisetzungen untersucht.
Anders sieht es die zuständige Europäische Kommission, die im vergangenen Sommer erstmals seit 12 Jahren wieder den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen bewilligt hat. Es handelt sich dabei um die Industriekartoffel "Amflora".
In der Schweiz wurde mit der Gentechfrei-Initiative, die im November 2005 angenommen wurde, ein Moratorium für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erlassen, das bis 2010 in Kraft ist. Das Parlament hat sich in der Frühjahrssession deutlich für die Verlängerung des Moratoriums bis 2013 ausgesprochen.
Mehr über die EU-Initiative und Schwierigkeiten beim Anbau der ersten Gentech-Kartoffel "Amflora" lesen Sie auf der Website der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Gentechnologie.
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